Trauerbegleitung
mit dem Verlust leben lernen …
Was ist Trauer?
Trauern ist ein natürlicher – wenn auch überaus schmerzhafter – Zustand.
Denn jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens irgendwann einmal jemanden, den er liebt. Und der dann entstehende innere Schmerz ist die Verarbeitung dieses Verlustes.
Insofern ist die Trauer nach einem Todesfall erst einmal ganz normal.
Wie lange ist trauern normal?
Es gibt keine „normale“ Trauer. Der eine Hinterbliebene schafft es nach 6 Monaten, mit seinem Schmerz klarzukommen und die Trauer abzuschließen, der nächste braucht 3 Jahre. Jeder Trauerprozess ist einmalig und sollte auch so gesehen werden.
Warum ist es oft hilfreich, sich eine Begleitung zu suchen?
Der Trauernde erlebt in den ersten Wochen viel Verständnis und sein Umfeld bemüht sich um ihn oder sie. Doch dann, nach ein paar Wochen oder Monaten, erwartet das Umfeld, dass man sich „wieder dem Leben zuwendet“, dass man „loslässt“ und wieder „funktioniert“.
Der Trauernde mag jetzt oft nicht mehr sein Umfeld mit der Trauer belasten. Nicht mehr dauernd weinen oder vom Verstorbenen erzählen. Der Erwartungsdruck, sich endlich wieder normal zu verhalten, ist sehr groß. Und so wird die Trauer und der Schmerz in sich eingeschlossen und nach außen eine Fassade aufgesetzt.
Der gesunde und wichtige Trauerprozess wird hierbei aber gehemmt.
Ein Therapeut, der auch Trauerbegleitung macht, ist in diesen Fällen oft ein „Fels in der Brandung“.
Bei einem Außenstehenden kann sich der Hinterbliebene aussprechen, weinen, klagen, und auch Gefühle ansprechen, die ihr/ihm selber unangenehm sind wie zum Beispiel Wut oder Ärger. Der Trauerbegleiter hält das Trauern aus, er sieht es nicht als etwas, das aufhören muss, sondern als eine gesunde Bearbeitungsstrategie der Seele. Es gibt keine Erwartungen an den Trauernden!
Sollten sich doch einmal beim Verarbeiten des Todesfalles Probleme ergeben, so erkennen die Angehörigen das meistens nicht. Eine professionelle Betreuung kann in diesem Fall ganz gezielt Hilfestellung geben.
Weiterhin kann ein geschulter Begleiter mit diversen Möglichkeiten und Ideen helfen, auch den Alltag wieder nach und nach in den Griff zu bekommen. Denn es ändert sich ja vieles, im Job, in der verbleibenden Familie, im Außen!
Wie oft macht es Sinn zur Trauerbegleitung zu gehen?
Das ist individuell. Es gibt Menschen, die kurz nach dem Verlust zur Beratung kommen und zwei Jahre dabei bleiben. Andere wiederum kommen nur 1 – 2 mal um ein wenig Hilfestellung zu bekommen und kommen danach sehr gut alleine klar.
Was ist das Ziel einer Trauerbegleitung?
Es gibt kein vom Therapeuten vorgegebenes Ziel. Sondern es wird versucht, den Hinterbliebenen zu helfen, ohne die geliebte Person zu leben, aber dennoch die Liebe zu diesem Menschen tief in sich zu tragen. Also der Verstorbene bekommt einen neuen Platz im Leben und Herzen des Trauernden. Es geht also niemals um „loslassen“ sondern um „neu strukturieren“ um gut mit dem Verlust leben zu können.